Ortsbegehung der Parkanlage um das Schlösschen
Zu einer Ortsbegehung des Parkgeländes um das Schlösschen im Hofgarten trafen sich die Mitglieder des Wertheimer Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen am vergangenen Montag. Als Experten konnten die Wertheimer Grünen Frank Teicke vom Staatlichen Forstrevier in Wertheim begrüßen.
Auch nachdem die Grünen den Schlösschen-Park in seinem derzeitigen Zustand gesehen haben, sind sie noch immer der Meinung, dass eine komplette Sanierung des weitläufigen Areals angesichts der enormen Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro derzeit nicht zu verantworten sei. Auch das Argument von finanziellen Zuschüssen von Länderseite könne man dabei nicht gelten lassen, da nach wie vor eine große Restsumme für die Stadt bestehen bleibe. Durch eine Teilsanierung des Parkgeländes in unmittelbarer Nähe zum Schlösschen könnte einerseits eine einladende Atmosphäre für Touristen geschaffen werden und gleichzeitig würden die Kosten in einem vertretbaren Rahmen gehalten. Nicht von der Hand zu weisen ist für die Grünen dabei auch, dass durch eine Teilsanierung auch weiterhin der Waldcharakter des Parks in seiner bisherigen Form für die Besucher erhalten bliebe. Hierfür müsste nur der Bewuchs entsprechend ausgedünnt und die Wege instand gesetzt werden.
Frank Teicke wies außerdem auf den großen Aufwand hin, der betrieben werden müsse, um den derzeitigen Wald in einen Park mit Rasenflächen umzuwandeln und diesen dann auch entsprechend zu pflegen. In diesem Kontext scheint den Grünen auch das veranschlagte Budget zur Instandhaltung der Parkanlage in Höhe von 25 000 Euro pro Jahr sehr knapp bemessen. Der Grünen-Vorsitzende Hugo Linder äußerte die Befürchtung, dass erst eine teure Sanierung durchgeführt werde, der Park sich dann aber von alleine wieder in einen Wald zurückverwandle, weil die nötige Pflege nicht gewährleistet sei. Zu beobachten sei dies schon heute, da die Pflege der bestehenden Grünflächen im Stadtbereich immer mehr zurückgefahren werde, da angeblich schon dafür nicht genug Geld vorhanden sei.
Stadtrat Richard Diehm betonte noch einmal, dass die hohen Ausgaben für den Schlösschen-Park im Kontext der Kürzungen im sozialen Bereich, wie der erneuten Anhebung der Kindergartengebühren und der Streichung des Familienpasses nicht nachvollziehbar seien und kritisierte die Entscheidung von CDU und SPD im Gemeinderat.
Zu befürchten stehe auch, dass genau die Mittel, die jetzt zur Wiederherstellung des Parks aufgewandt werden später bei den ohnehin geringen Zuschüssen für die Musikschule, das Jugendhaus oder andere Bereiche der städtischen Jugendarbeit eingespart würden, so Oliver Hildenbrand, Sprecher der Grünen Jugend Wertheim. Auch hier hätten die immensen Ausgaben unsoziale Folgen, die offensichtlich nicht ausreichend bedacht worden seien.
Grüne Ortsgruppe mit Frank Teicke in erhaltenswertem Schlosswäldchen
… und im Steinpavillon